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Eugène Emmanuel Viollet-le-Duc

1814 Paris
1879 Lausanne


Der aus einer wohlhabenden und gebildeten Pariser Familie entstammende französische Architekt, Kunsthistoriker und Restaurator Eugène Emmanuel Viollet-le-Duc wird am 27. Januar 1814 in Paris geboren. Er entscheidet sich gegen eine Ausbildung an der Pariser "École des Beaux-Arts" und bildet sich stattdessen bei den Architekten Jean-Jacques-Marie Huvé (1783–1852) und Archille-François-René Leclère (1785–1853) weiter. Zwischen 1831 und 1836 besucht Eugène Emmanuel Viollet-le-Duc u.a. die Provence, die Normandie und die Schlösser der Loire.
1834 übernimmt er einen Lehrstuhl an der "École de Dessin". In den Jahren 1836-37 hält er sich zum Studium der mittelalterlichen italienischen Baukunst in Rom, Sizilien, Neapel und Venedig auf.
Von Prosper Mérimée, dem Inspektor bei den neugegründeten "Commission des Monuments Historiques", wird Viollet-le-Duc im Jahre 1840 zur Restauration der Abteikirche Madeleine in Vezelay beauftragt. Diese erste Restaurierungsarbeit, gemeinsam mit Jean-Baptiste Antoine Lassus (1807–57) ausgeführt, stellt den Beginn einer langen Reihe von Restaurierungsarbeiten in allen Teilen Frankreichs dar.
Darunter fallen u.a. die Kirchen Notre-Dame in Paris (1844–64), Saint Denis bei Paris (1846), die Kathedrale von Amiens (1860–68) und die Kathedrale von Reims (1861–73). Eugène Emmanuel Viollet-le-Duc wird zum "Inspecteur Générale des Monuments Historiques", dem obersten Denkmalpfleger Frankreichs berufen.
Im Jahre 1845 entstehen die "Annales archéologiques", in denen der Architekt seine Theorien zur Gotik veröffentlicht. Zwischen 1854 und 1868 gibt er das zehnbändige "Dictionaire raisonné de l’architecture française du XIe au XVIe siecle" heraus. In den zweibändigen "Entretiens sur l’architecture" (1863–72) zieht Viollet-le-Duc den Vergleich zwischen der gotischen Skelettbauweise und der Eisenskelettkonstruktion des 19. Jahrhunderts und betont deren enge Verwandtschaft. Im Jahre 1864 erhält er die Goldmedaille des "Royale Institute of British Architects".
Eugène Emmanuel Viollet-le-Duc stirbt am 17. September 1879 in Lausanne. Bis heute sind die "Restaurierungsmaßnahmen" Viollet-le-Ducs im Bereich der Denkmalpflege stark umstritten, da der Architekt die Bauwerke nicht in seinen ursprünglichen Zustand versetzte, sondern neue Interpretationen integrierte.
So ersetzte er zum Beispiel in Vézelay die ursprünglich spitzbögigen Gewölbe des 13. Jahrhunderts mit Rundbögen des 12. Jahrhunderts. Aus diesem Grund wird er häufig als "Vandalisme restaurateurs" bezeichnet.


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